Thüringen ist deutlich mehr als nur Rostbratwurst und Klöße. Der Freistaat hat mittlerweile eine sehr breite und auch international aufgestellte Küche. Aktuell listen wir für Thüringen fast 2.000 Locations ins unserem Portal  – die Auswahl ist also durchaus groß.

 

Einen Überblick über Genuss und  Restaurants in Thüringen gibt es hier: Essen und Genuss in Thüringen

Die neusten Locations und Restaurants aus Thüringen

Sterne-Restaurants in Thüringen

In Thüringen gibt es bisher recht wenige Restaurants, die mit einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnet wurden. Man findet zwar aktuell 13 Locations, die im Guide Michelin erwähnt werden, aber nur zwei davon haben auch einen Stern bekommen. 

Restaurants mit mehr als einem Stern gibt es im Freistaat bisher leider gar nicht. Die Spitzenköche arbeiten sicher daran, ihre Bewertung in den nächsten Ausgaben des Guide Michelin zu verbessern, aber bisher findet man in Thüringen nur zwei Restaurants mit jeweils einem Stern. Vor allem Ostthüringen und auch die größeren Städte wie Jena, Gera und Weimar müssen bisher auf Sterne-Küche verzichten.

  • Dermbach – BjörnsOX – Verantwortlich für die Küche hier ist Björn Leist und das Konzept besteht in erster Linie aus erstklassigen regionalen Produkte und Ideen aus der Rhön mit modernen Ansätzen.
  • Erfurt – Clara – Restaurant im Kaisersaal – Küchenchef im Clara ist Christopher Weigel und die moderne Küche hat auch 2020 wieder eine Stern bekommen.

Darüber hinaus gibt es aber leider wenige Restaurants in Thüringen, die diese Qualität bieten können – offiziell ausgezeichnet mit einem Stern sind nur diese beiden.

Thüringer Klöße

Thüringen wird heute neben der Rostbratwurst vor allem mit den Thüringer Klößen verbunden. Dabei ist diese Speise noch gar nicht so alt – immerhin basieren die Klöße auf Kartoffeln und diese kamen erst vor wenigen hundert Jahren nach Deutschland und nach Thüringen. 

In Thüringen wird dabei gerne auf grüne Klöße gesetzt. Ein Teil des Teigs besteht dabei aus rohen Kartoffeln. Dadurch bekommen die Thüringen Klöße eine besondere Konsistenz und auch einen besondere Geschmack.Die Zugabe von rohen Kartoffeln hat aber auch noch einen anderen Hintergrund: dadurch bleiben Vitamine in den Kartoffeln enthalten und vor allem die Landbevölkerung in Thüringen war dadurch besser vor Skorbut geschützt.

Im Vergleich zu anderen regionalen Spezialitäten gibt es aber für die Thüringer Klöße weder ein Patent noch einen regionalen Schutz. Dies wurde 2011 gerichtlich so bestätigt. Der Bundesgerichtshof schreibt zu den Hintergründen für diese Entscheidung: (Beschluss vom 21.12.2011, Az. I ZB 87/09)

Das Bundespatentgericht hat festgestellt, die Erzeugungssituation sei davon geprägt, dass unter der Bezeichnung „Thüringer Klöße“ oder „Klöße/Kloßteig Thüringer Art“ vermarktete Klöße in weit überwiegendem Maße außerhalb Thüringens hergestellt würden. Im Wesentlichen vertrieben nur zwei Unternehmen mit Sitz in Thüringen Klöße unter der Bezeichnung „Thüringer Klöße“. Alle anderen größeren Betriebe befänden sich außerhalb Thüringens, und zwar vorwiegend in Sachsen und Bayern. Diese Unternehmen stellten etwa 90% des unter der Bezeichnung „Thüringer Klöße“ vermarkteten Kloßteigs her. Entgegen der Auffassung der Antragstellerin seien auch die Erzeugnisse Kloßteig und Kloßmasse zu berücksichtigen, da die Verbraucher, bevor Thüringer Klöße als Fertigprodukt angeboten worden seien, bei der Zubereitung solcher Klöße immer auf diese Zwischenprodukte zurückgegriffen hätten.

Tatsächlich gibt es die Thüringer Klöße noch gar nicht so lange. Da sie auf Kartoffeln basieren, begann ihr Erfolg im Freistaat erst, als auch die Kartoffeln hemisch wurden. Die Thüringer Bauern begegneten der neuen Knolle aber lange Zeit mit großem Misstrauen: es bedurfte erst einen Befehls von Friedrich dem Großen, damit die Kartoffeln auch in Thüringen angebaut wurde.

Mehl- und Semmelklöße nach dem Das große Thüringisch-Erfurtische Kochbuch (1800)

Zu  einem thüringischen Maaß lauwarmer Milch (etwas weniger als 1 Liter)  nehme man 3 Eier, ungefähr 1 Nösel (halber Liter) oder von 6 Köpfen geriebene Semmeln, die Krumen und eben so viel in Würfelchen geschnittenen, in Butter geröstetet Semmeln, etwa etwa 6 bis 8 in Würfel geschnittene , in Butter geschmorte Zwiebeln und klein geschnittener Schnittlauch, etwa ein halbes Pfund in Würfel geschnittener Speck und etwas Salz. Man rühre dieses alle mit einem Kochlöffel untereinander und gebe noch so viel weißes Mehl dazu, dass es ein Teig werden. 

Währenddessen lasse man in einem Topf mit Wasser etwas Salz kochen, forme aus dem Teig in beiden hohlen Händen runde Klößchen und lege einen nach dem anderen in das siedende Wasser, rühre zuweilen behutsam mit dem Kochlöffel um, dass sich die Klöße nicht anlegen. 

Um zu wissen, wann die Klöße gar sind, steche man mit einer Gabel hinein und schaue, ob noch Teig an der Gabel hängen bleibt. Bleibt kein Teig mehr hängen kann man die Klöße aus dem Wasser nehmen und anrichten.

Als Beigabe empfiehlt sich etwas braune Butter, etwas von der Klosbrühe, Mus oder andere süße Saucen oder gewelktes, gekochtes Obst zu reichen. Alle Klöße dürfen nachdem sie fertig sind, nicht lange stehen, sondern müssen nach dem Anrichten gleich gegen werden.