Unter bürgerlicher oder gutbürgerlicher Küche versteht man vor allem traditionelle und regionale Gerichte, die aus Zutaten aus der Region bestehen und die man so auch in den Haushalten der Gegend findet. Verkürzt gesagt iost das „Kochen wie beim Mutter“ der Prototyp der gutbürgerlichen Küche, sowohl was die Anrichtweise, die Zutaten als auch die Gerichte selbst betrifft. In vielen Regionen wird mit der gutbürgerlichen Küche auch die sogenannte Sinntagsküche (man denke an den Sonntagsbraten) verbunden, so dass diese Form der Gerichte in der Regel einen gehobenen Standard hat.

 

Neue Restaurants mit gutbürgerlicher Küche

In den letzten Jahren hat die bürgerliche Küche aber durchaus auch negative Nuancen bekommen. Die Gerichte gelten oft als altbacken und schwer – oft wurde vor allem für die Soßen viel Fett verwendet und auch das Fleisch und insgesamt die Gerichte ließen Leichtigkeit vermissen. Vor allem vor dem Hintergrund der Fitness-Welle und gesundheitlicher Neubewertungen gerieten die Gerichte daher in die Kritik.

Mittlerweile interpretieren viele Restaurants diese Form der Küche aber sehr viel weiter und vor allem neu – man orientiert sich an den bekannten Zutaten, bereitet diese aber oft deutlich leichter zu und geht vor allem bei den Soßen und den Geschäckern teilweise neue Wege. Auf diese Weise bekommt man eine moderne bürgerliche Küche, die nur noch wenig mit der bekannten Hausmannskosten zu tun hat und wesentlich besser in die aktuelle Zeit passt.

 

Bürgerliche Küche ist oft regional sehr verschieden. Es gibt nicht das deutsche Gericht, dass man überall findet, sondern in den bürgerlichen Restaurants in Thüringen sind beispielsweise die Klöße sehr stark vertreten, in Berliner Lokalen dürfte dagegen wohl eher die Wurst zu regionalen Küche zählen. An der Küste ist der Fisch starm im Fokus und auf diese Weise haben die Regionen ihre eigene Form der gutbürgerlichen Küche, die sich teilweise deutlich von den Nachbarn abgrenzt.